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Geschichte

Unsere Gemeinde hat Mannigfaltiges zu bieten, und unser kleiner Abstecher in die Geschichte ist alles andere als vollständig. Es lohnt sich, diese lebendige und landschaftlich ausserordentlich schöne Gegend näher kennenzulernen.

Datum

Ereignis

 

Buch wird in alten Schriften als «Buoch» oder «Bucha» vom Abt von Wagenhausen aufgrund einer Schenkung erstmals erwähnt.

1094

Uesslingen, jenseits der Thurbrücke bei Frauenfeld gelegen, erscheint geschichtlich erstmals am 14. März 1094 als "Uselinga". Nach Pupikofers "Geschichte des Kantons Thurgau" hatten wahrscheinlich die Herren von "Yselingen" zu dieser Zeit auf dem Iselisberg ihre Burg.

1162

Anno 1162 gelangte Uesslingen in den Besitz der Augustinerchorherren von Ittingen. Nach der Verarmung des Augustinerchorherren-Stiftes übernahm der Kartäuserorden das Herrschaftsgebiet. Die Bauern der Umgebung hatten den Grundherren Abgaben und Steuern zu entrichten.

1260

1260 taucht der Name Buch ein zweites Mal, ebenfalls in einer Schenkungsurkunde, auf. Damals wurde Buch zusammen mit dem Nachbardorf Uerschhausen von einem Ritter namens Rudolf Giel von Glattbrugg an das Kloster St. Katharinental geschenkt. Kirchlich gesehen gehörte Buch schon damals zur Pfarrei Uesslingen und war somit ebenfalls dem Chorherrenstift Ittingen untertan.

1420

Der Kehlkopf in Üsslingen war gemäss der Offnung von 1420 ein Erblehen des Gotteshauses. Der Platz davor war als Gerichtsplatz bekannt.

1702

Die Kartause hatte es im Jahre 1702 um 900 Gulden gekauft und in der Folge einige Male umgebaut und erweitert.

1795

Als im Jahre 1795 die Auflösung der Leibeigenschaft erfolgte, erwachte die Gemeinde zu neuem politischem Leben.

1799

Bis zur Bildung der Munizipalität im Jahre 1799 hatten ausschliesslich die Bürger das Sagen. Sie waren unter anderem bemächtigt, die Einwohner zum Frondienst aufzubieten. Als die Zunahme der Einwanderer die Zahl der Bürger übertraf, entstanden durch die doppelte Organisation der Bürger- und Ortsgemeinden Reibereien.

1799

Seit wann es in Üsslingen eine Schule gibt, ist heute nicht mehr festzustellen. Einen ersten Einblick in das frühe Schulwesen gibt uns ein Schriftstück vom 28. Februar 1799. Der Unterricht bestand damals aus Buchstabieren, Lesen, Schreiben, Rechnen und Religionsunterricht. Der Lehrer wurde durch einen Mehrheitsbeschluss der Bürgerschaft gewählt.

vor 1800

Über das kirchliche Leben bis 1800 haben wir bereits in einem früheren Kapitel gesprochen. Wir wollen uns daher vor allem mit der neueren Geschichte befassen, dabei jedoch im Sinne unserer paritätischen Kirche die katholischen und reformierte Kirchgemeinde nicht separat betrachten.

vor 1800

Schon vor 1800 führte eine vielbegangene Route von Schaffhausen über Diessenhofen-Stammheim-Wilen-Üsslingen-Frauenfeld nach Wil und weiter bis St.Gallen.

1808

Ein wichtiges Bauvorhaben wurde 1808 durch Baumeister Kappeler realisiert: eine gedeckte Holzbrücke über die Thur. 1889 baute man den Flussübergang dann neu aus Eisen und 1988 in Beton.

1819

Zu den Aufgaben einer Gemeinde gehört der Unterhalt einer Feuerwehr. Die erste Erwähnung findet die Feuerwehr von Üsslingen im Protokoll vom 26. Mai 1819, worin der Beschluss, eine Feuerspritze anzuschaffen, festgehalten wurde.

1827

Über Hunderte von Jahren hinweg diente die Thur als Wasserweg. Ein reger Schiffsverkehr führte von Eglisau bis nach Weinfelden. Übrigens, noch 1827 beschäftigte sich der damalige Regierungsrat Freyenmuth mit dem Gedanken, Thur und Ach durch einen Kanal zu verbinden, um so eine durchgehende Schifffahrt bis zum Bodensee zu ermöglichen.

1849

Zu den Aufgaben der Gemeinde, damals noch mit Unterstützung durch die Kirche, gehörte auch das Fürsorgewesen. Man muss sich dabei vor Augen halten, dass früher Armut nichts Aussergewöhnliches war und es in jedem Dorf einige Personen gab, die auf Unterstützung angewiesen waren. Anscheinend gab es sogar ein Armenhaus in Oberwyden, denn einem Protokolleintrag vom 13. Juli 1849 entnehmen wir, dass dieses Gebäude abbrannte und die Armen vorübergehend bei Bürgern untergebracht wurden.

1869

Nach der Verfassungsrevision im Jahre 1869 gingen dann Rechte, Pflichten und Güter an die Ortsgemeinde.

1919

Nach Beendigung des ersten Weltkrieges wurde bei einigen musikbegeisterten Männern aus Üsslingen und Umgebung der Wunsch, einen Musikverein zu gründen, geweckt. Es wurden Statuten, welche 337 Paragraphen umfassten, ausgearbeitet und an der Gründungsversammlung vom 15. Januar 1919 von 13 Musikanten einstimmig angenommen.

1932

1932 erlangte die Bürgergemeinde in Üsslingen wieder ihre Selbständigkeit.

1943

Im März 1943 wurde von der Frauenkommission des Thurgauer Landwirtschaftlichen Kantonalverbandes die Bitte an den Landwirtschaftlichen Verein Üsslingen gerichtet, eine Frauenkommission zu gründen. Gleichzeitig wurden interessierte Bäuerinnen aus unserem Dorf zur Kantonalen Versammlung nach Weinfelden eingeladen.

1946

Am 31. März 1946 wurde entschieden, den zentralen Steuerbezug einzuführen. Bis jetzt waren die verschiedenen Steuern (Orts-, Kirchen- und Schulsteuern usw.) den jeweiligen Kassierern abzuliefern.

1994

Die Munizipalgemeinde Uesslingen (ein Überbleibsel aus der napoleonischen Zeit) bestand bis zum 31. Dezember 1994 aus den Ortsgemeinden Uesslingen, Buch und Warth. Mit Inkraftsetzung der neu revidierten Thurgauer Kantonsverfassung musste sich auch die Munizipale mit der politischen Umstrukturierung befassen. Im Herbst 1994 stimmten die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger dem Zusammenschlussvertrag zu einer Politischen Gemeinde Uesslingen-Buch zu.